„Was kostet dein Traum?“ – Warum viele Selbstständige unbewusst draufzahlen

Der leise Denkfehler mit großem Preisschild

Kennst du diesen inneren Dialog? „Wenn ich günstiger bin, kommen mehr Kund*innen. Und wenn mehr kommen, gleicht sich das schon aus.“
Spoiler: tut es meistens nicht.

Viele Selbstständige zahlen unbewusst drauf – nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil sie Preisgestaltung als Bauchgefühl behandeln und nicht als Business-Kalkulation. Du buchst zwei Stunden für eine Kundin, verlangst 120 €, und denkst: „Nice!“ Aber hast du in diesen Preis Bürozeit, E-Mails, Angebote schreiben, Vorbereitung, Nacharbeit, Buchhaltung, Marketing, Weiterbildung, Fahrtwege und den kleinen Nervenzusammenbruch, wenn die Steuer fällig wird, mitgerechnet? 
Genau. Das ist der Moment, in dem der scheinbar „faire“ Preis plötzlich zum Selbst-Sponsor-Modell wird bzw. wenn du aus einer versteckten Ecke noch Geld zaubern musst, um das Minus auszugleichen.

Und ja, dahinter steckt oft eine Wertfrage: Bin ich das wert? Darf ich so viel verlangen? Werde ich dann abgelehnt? 
Verständlich. 
Aber ganz ehrlich: Billig sein zieht nicht automatisch die richtigen Kund*innen an – es zieht vor allem Überlastung an.

Lass uns das Thema entzaubern – klar, leicht, machbar. Ohne Taschenrechner-Panik. Mit einer Prise Magie und viel Wertschätzung im Business.

 

Preise, die dich tragen (und nicht auslaugen)

1) Der Denkfehler: „Ich mach’s billiger, um Kund*innen zu gewinnen“

Billiger heißt selten besser verkauft, sondern häufig mehr Arbeit für weniger Geld. Preis ist auch Positionierung: Er sendet eine Botschaft über Qualität, Vertrauen und Ergebnis.
Wenn du zu niedrig ansetzt, zahlst du die Differenz – in Zeit, Energie, Nerven. Und du trainierst den Markt, dich unter Wert zu buchen. Klingt hart, ist aber befreiend: Du darfst (und musst) so kalkulieren, dass dein Business dich trägt.

 

2) Kalkulation leicht erklärt: Dein Stundensatz in drei Bausteinen

Preisgestaltung für Selbstständige muss nicht kompliziert sein. Nimm dir diese drei Bausteine:

  1. Privatanteil / Lebensunterhalt
    Was brauchst du netto pro Monat, damit dein Leben entspannt läuft? Miete, Essen, Versicherungen, Freizeit, Rücklagen, Urlaub etc.
    → Beispiel: 2.500 € netto → grob 4.200–4.800 € brutto aus dem Business (inkl. Steuern/Sozialem, abhängig von deiner Situation).
  2. Fixkosten / Betrieb
    Alles, was dein Business am Laufen hält: Software, Miete/Co-Working, Technik, Buchhaltung, Weiterbildung, Reisekosten/Auto, Versicherung(en), Marketing (Ads, Branding, Website), Rücklagen für Reparaturen.
    → Beispiel: 1.200 € monatlich.
  3. Puffer & Wachstum
    Rücklagen für Steuern, Urlaub, Krankheit, Investitionen, Überraschungen.
    → Beispiel: 20–30 % auf die Summe oben drauf.

Formel (vereinfachte Version):
(Privatbedarf BRUTTO + Fixkosten + Puffer) / abrechenbare Stunden = Mindest-Stundensatz

Wichtig: Abrechenbare Stunden  ≠  Arbeitsstunden. Von 160 Monatsstunden sind oft nur 60–80 wirklich fakturierbar. Der Rest ist Bürozeit, Marketing, Akquise, E-Mails, Angebote, Social Media, Fortbildung – alles notwendig, aber nicht direkt abrechenbar.

 

3) Was gehört wirklich in den Preis?

  • Bürozeit & Administration: E-Mails, Termine, Angebote, Rechnungen, Ablage.
  • Marketing & Sichtbarkeit: Content, Podcast, Newsletter, Community-Pflege, Website, Ads.
  • Weiterbildung & Qualität: Kurse, Supervision, Fachliteratur.
  • Kreative Vor- & Nachbereitung: Konzepte, Recherche, Feinschliff.
  • Reisekosten & Tools: Fahrten, Software, Hosting, Lizenzen.
  • Urlaub, Krankheit, Leerlaufzeiten: gehören eingeplant. Punkt.

Wenn du das nicht einpreist, subventionierst du deine Kund*innen. Nett – aber nicht nachhaltig.

 

4) Beispielrechnung (damit’s greifbar wird)

  • Privatbedarf brutto (inkl. Steuern/Sozialem): 4.500 €
  • Fixkosten Business: 1.200 €
  • Puffer/Wachstum (25 %): 1.425 €
    Summe monatlich: 7.125 €

Abrechenbare Stunden/Monat: realistisch 70
→ Mindest-Stundensatz: 7.125 € / 70 ≈ 102 €

Dazu kommt deine Klarheit: Möchtest du Komfort, Gewinn & Wachstum statt nur „gerade so“? Dann runde selbstbewusst auf – z. B. 120–140 €. Das ist Wertschätzung im Business und gutes Geld-Mindset in Aktion.

 

5) Paket statt Stunde: Klare Ergebnisse, klare Preise

Je nach Geschäftsmodell kaufen viele Kunden lieber Ergebnisse, statt Minuten.
Statt 2 h à 120 €: „Strategie-Session + Konzept + Follow-up“ als Paket zu 480 €.
Dein Vorteil: Du kalkulierst alle Anteile (Vorbereitung, Nacharbeit, Kommunikation) rein – und deine Kunden verstehen den Wert besser.

 

Du möchtest mein Mini-Experiment: „Rechne deinen echten Stundensatz aus? Dann melde dich hier_mit_einem_Klick zu meinem Newsletter an und ich schicke dir die Excel-Tabelle bzw. den Link zum runterladen.
 

 

 

Fazit:  Preise, die dich nähren

Dein Business darf dich tragen – finanziell, emotional, energetisch. Stundensatz berechnen ist kein Mathetest, sondern Selbstfürsorge. Und Preisgestaltung für Selbstständige ist kein Kampf, sondern eine Entscheidung: für Klarheit, für die richtigen Kunden, für Wachstum.

Wenn du heute nur einen Gedanken mitnimmst, dann diesen:
Du bist nicht teuer – du bist wertvoll. Und dein Preis ist eine Brücke zu nachhaltigen Ergebnissen, nicht eine Mauer gegen Anfragen.

Wenn du Lust hast, mutige Schritte in einem sicheren Rahmen zu üben – deinen Wert nicht nur zu kennen, sondern zu leben, deine Business-Kalkulation zu schärfen und dein Geld-Mindset neu zu verankern –, dann ist das Experimentier-Labor perfekt für dich.
Wir rechnen gemeinsam, wir justieren deine Angebote, wir trainieren klare Kommunikation – und du gehst mit Preisen raus, die Leichtigkeit statt Dauerstress erzeugen.

Much love,
Anika

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